Erlebnisse auf Schloss Lekow (Polen) – Besuch der Eheleute Sinapius – vom 14.-19. Juni 2022

Reisebericht der Eheleute Agnes und Karl Schulze Althoff: „Wir erlebten erholsame Tage in netter Gemeinschaft und fühlten uns wie im Paradies.“
Erlebnisse auf Schloss Lekow (Pommern/Polen)
Besuch vom 14. – 19. Juni 2022, Einladung der Eheleute Ulrike und Gotthard Sinapius
Ursprünglich war der Besuch des Schlosses Lekow als Teil einer Rundreise durch unser Nachbarland Polen gedacht. Corona-bedingt und zuletzt auch durch den Ausbruch des Ukrainekrieges gab es schließlich nur acht Anmeldungen, mit der Folge, dass die ein Jahr vorher vom Förderkreis angebotene Rundreise per Bus durch Polen gecancelt werden musste.
Das veranlasste Ulrike und Gotthard Sinapius, unsere kleine Gruppe privat zu einer sechstägigen Reise in ihr Schloss Lekow in Polen/Pommern einzuladen und zu „verwöhnen“. Was wir dann nach individueller Anreise mit dem Zug nach Berlin Hbf. und von dort mit einem polnischen Sammeltaxi nach 3 ½-stündiger Fahrt an „Schlosskultur“ an festlich gedeckter Tafel, mit erlesenen Speisen und edlen Getränken erleben durften, übertraf all unsere Erwartungen. An jedem Abend gab es ein musikalisches oder literarisches Programm.
„Das Paradies liegt in Pommern“, so lautet der Titel des Buches, in dem Lieselotte Schwiers über ihre Kinderjahre in Hinterpommern erzählt. Wir hatten die Gelegenheit, dieses Paradies kennenzulernen.
Ulrike und Gotthard verwöhnten uns 4 Tage im von ihnen im Laufe von 25 Jahren restaurierten und zum Teil neu aufgebauten Schloss Lekow. Gotthard nahm sich viel Zeit, uns durch die zahlreichen, wunderschön ausgestatteten Räume des Schlosses und seiner vielen Nebengebäude zu führen. Zudem überraschte er uns immer wieder, u.a. mit seiner vielseitigen Sammlung von Oldtimern.
Gotthards Vater, Werner Sinapius, leider einige Wochen vor unserer Ankunft im Alter von 93 Jahren verstorben und seine Mutter Hilde Sinapius haben sich als Maler mit vielen Gemälden in den Räumen des Schlosses wunderbar künstlerisch verewigt.
Gotthard hat im Laufe der Jahre eine umfangreiche Bibliothek aufgebaut, die er durch Erwerb weiterer Sammlungen kontinuierlich erweitert und nach wissenschaftlichen Kriterien von einem Bibliothekar von Zeit zu Zeit neu ordnen lässt.
Unvergessen wird für alle bleiben der Besuch der Schlosskapelle „St. Kilian zu den vierzehn Engeln“ gemeinsam mit der 93-jährigen Mutter von Gotthard, der Künstlerin Hilde Sinapius. Sie hat die Kapelle künstlerisch gestaltet.
Auch die weitläufigen von sechs russischen großen Hunden bewachtem 30 ha großen eingezäunten Schloss-Anlagen mit dem Blick auf den nahen See, der zum Schwimmen einlud, konnten wir genießen. Wir sahen dort einen alten Baumbestand, u.a. mit mächtigen Eichen aus dem Mittelalter.
Eine Fahrt zu vielen noch nicht wieder aufgebauten alten deutschen Gütern in der Umgebung erweckte in uns die Erinnerungen an den 2. Weltkrieg. Viele Ruinen hatte sich die Natur zurückgeholt. Wir kletterten durch mehrere verfallene Gutshäuser, die zum großen Teil den alten Glanz nur noch erahnen ließen. Ein Ausflug ins Ostseebad Kolberg mit der herrlichen Strandpromenade rundete das vielseitige Besuchsprogramm ab.
Die Abende wurden von Ulrike Sinapius gestaltet. Wir sahen den Film “Renaissance eines Gutes“, lauschten einer Lesung aus „Das Paradies liegt in Pommern“ von Liselotte Schwiers und hörten zwei Märchen, musikalisch gestaltet mit Querflöte, sangen Lieder – begleitet von Ulrike am Flügel und in der Kapelle an der Orgel.
Wir wurden fürstlich bewirtet aus der Pommerschen Küche: Frühstück, Mittagessen und festliches Abendessen nahmen wir an allen Tagen an feierlich gedeckter Tafel ein und genossen erlesene Weine. Vor dem Abendessen wurde stets mit Sekt angestoßen.
Unsere Reiseteilnehmerin Gabriele Zeitler-Abresch feierte am Tag vor unserer Abreise mit Kaffee und köstlichem Kuchen ihren Geburtstag. Nach einer Gedichtlesung eigener Texte von Hilde Sinapius zur irischen Legende „Die Kinder von Lir“ gab es am Abend eine Überraschung: Das Geburtstagskind und ihr Ehemann Hans Ludwig, dekorierte Amateurtänzer auf internationaler Bühne, erfreuten uns mit weit ausholenden Tanzdarbietungen im großen Schloss-Saal.
Wir fühlten uns wie im Paradies und erlebten erholsame Tage in netter Gemeinschaft. Wir haben uns fest vorgenommen, uns dafür einzusetzen, Schloss Lekow in den nächsten Jahren wieder in das Besuchsprogramm des Förderkreises aufzunehmen.
Agnes und Karl Schulze Althoff