Programm

New York Reise im Indian Summer
23. Oktober 2023 - 2. November 2023

Im Herbst bietet Conti-Reisen in Kooperation mit dem Zentral-Dombau-Verein zu Köln eine Reise nach New York an. Es geht für 11 Tage nach Manhattan und in das Hudson Valley. Auch Mitglieder und Freunde vom Förderkreis Kultur & Schlösser dürfen sich noch kurzentschlossen zu dieser Reise anmelden.
Die Reiseleitung hat Susanne Metz, seit 2018 Vorsitzende des Förderkreises Kultur & Schlösser nach 34 Jahren in den USA. 2019 hat sie exklusiv für den Förderkreis diese Reise konzipiert und geführt: „Was mich motiviert hat, war mein Bestreben, ein anderes New York zu zeigen, als das, was Touristen schon kennen. Ich wollte den Blick von den futuristischen Wolkenkratzern auf die Geschichte lenken und zeigen, dass es auch in meiner anderen Heimat Herrenhäuser und hervorragende private Kunstsammlungen gibt. Dazu habe ich die schönste Jahreszeit dazu ausgewählt, den Indian Summer mit seiner legendären Laubverfärbung.“
Vielleicht ist ja Ihre Neugier geweckt und Sie haben Lust, sich dieser individuellen Reise anzuschließen. Details finden Sie auf der Website von Conti-Reisen: https://www.conti-reisen.de/allgemein/manhatten-und-das-hudson-valley/.
Reisedaten: 23.10.2023 – 02.11.2023
Reisebericht
(Text: Susanne Metz)
Susanne Metz ist im Mai drei Wochen in New York gewesen, um für das diesjährige Reiseprogramm ein paar neue Plätze zu erforschen:
„Ich habe mir die Gegend um unser Hotel auf der Westseite genauer angesehen. Dabei habe ich ein Graffiti von Banksy, das Stammhaus des berühmten jüdischen Delikatessenladens Zabar und die älteste Kultureinrichtung der Stadt, die New York Historical Society, entdeckt. In das Museum der Historical Society bin ich wegen des Gemäldezyklus des Gründers der ersten amerikanischen Malerschule, der Hudson River School of Painting gegangen. Thomas Coles literarische Inspiration war Lord Byrons Childe Harold’s Pilgrimage, wo es heißt: ‚First freedom and then Glory – when that fails, Wealth, vice, corruption…’. Der von Joseph Mallord William Turner beeinflusste Cole stellt in fünf Gemälden in stets derselben Landschaft den Verlauf eines Reiches (The Course of an Empire)dar: von Wildnis, zu Arkadien, über glorreiche Zivilisation, zu deren Verfall, bis sich die Wildnis zum Schluss das Land zurückholt. Diese Serie, die zwischen 1833 und 1836 entstand, kommt mir angesichts der derzeitigen politischen und sozialen Lage in den USA wie eine Mahnung vor, vielleicht auch wie eine Beruhigung, wenn man sie als Kreislauf begreift.
Eine zufällige Entdeckung im Museum der Historical Society war die umfangreiche Sammlung von Tiffany Lampen, die, wie man inzwischen weiß, von einer Frau namens Clara Driscoll entworfen wurden. Die Schönheit dieser über 130 Lampen hat mich so fasziniert, dass ich gerade über die Tiffany Girls lese, die für Louis Comfort Tiffany tätig waren und die maßgeblich zu der Glaskunst des Art Nouveau beigetragen haben.
In Hinblick auf die Reise, die jetzt Mitglieder des Zentral-Dombau-Vereins zu Kölnals Zielgruppe hat, habe ich Kirchen in Manhattan besucht: darunter die älteste in New York, die St. Paul’s Chapel, in der bereits George Washington nach seiner Amtseinführung als erster Präsident der Vereinigten Staaten gebetet hat. Es ist ein Wunder, dass diese Kirche am Rande von Ground Zero den 11. September ohne Schaden überstanden hat. Natürlich steht auch die prunkvolle St. Patrick’s Cathedral auf der Fifth Avenue auf dem Besichtigungsprogram. Hier ist mir ein besonderes Foto gelungen: ein Blick auf die Kathedrale über die Fifth Avenue, mit Atlas, der berühmten Art Deco Skulptur vom Rockefeller Center, im Vordergrund.
Ich war nicht nur Manhattan, sondern auch im Hudson Valley, der am frühesten von Europäern besiedelten Region entlang des mächtigen Stroms.
Dort habe ich zum ersten Mal Magazzino, ein Museum für zeitgenössische italienische Kunst, besucht und amüsiert festgestellt, das 14 sardische Esel auf dem schönen Gelände am Rande von Cold Spring leben. Ich habe noch einmal einen Blick auf ein Herrenhaus aus dem Gilded Age geworfen, weil ich es als sehr heruntergekommen in Erinnerung hatte. Mills Mansion in Staatsburgh ist durch das Engagement von Ehrenamtlichen und den Einsatz von Spenden und staatlichen Förderungen zu neuem Leben erwacht und wird alle Fans der britischen Serie Downton Abbey begeistern.
Am nachhaltigsten beeindruckt hat mich der Besuch des Thomas Cole Hauses in Catskill. Ich kannte bislang nur Olana, das Haus seines Schülers Frederic Church, einem der bekanntesten Vertreter der Hudson River Malerschule. Dessen fantasievoll persisch gestaltetes Haus steht auf der Ostseite des Hudsons und überblickt den Strom und die Catskill Berge auf der Westseite. Diesmal bin ich über die Rip van Winkle Brücke in den kleinen Ort Catskill gewandert und bin bei einer digitalen Präsentation im Thomas Cole Haus in die Malerei der Hudson River Landschaftsmaler buchstäblich eingetaucht und neugierig geworden auf den eingangs erwähnten Gemäldezyklus.
Momentan beobachte ich gespannt das Konzertprogramm des renommierten Bard College, im Nachbarort von Rhinebeck. Dort steht seit nunmehr 20 Jahren das von Frank Gehry entworfene Richard B. Fisher Center for the Performing Arts. Die Akustik im großen Konzertsaal wurde von Yasuhisa Toyota eingerichtet, der auch für die Hamburger Elbphilharmonie verantwortlich zeichnet. Es ist meine große Hoffnung, dass wir in den Tagen, die wir in Rhinebeck verbringen, Gelegenheit zu einem Konzertbesuch haben werden.“
Bei der Reise im Mai konnte Susanne Metz feststellen, dass es immer Neues zu entdecken gibt, auch wenn einem ein Landstrich, eine Stadt sehr vertraut erscheinen. Je tiefer man sich einlässt, desto vielschichtiger wird auch das Erlebnis.